1. Adventsimpuls

1. Adventsimpuls

with Keine Kommentare

Gedanken zum Impuls:

(von Daniel Hermanns)

„Nach mir die Sündflut?“ So lautete das Thema des Ökumenischen Gottesdienstes zum Welt-Aids-Tag am heutigen 1. Advent.

Sicherlich ist jedem der Wortlaut: „Nach mir die Sintflut“ bekannt. Madame de Pompadour und auch später Karl Marx haben den Ausruf frühzeitig geprägt.

Er steht für die Gleichgültigkeit, was nach einem selbst passiert. „Nach mir die Sündflut“ überspitzt den Ausdruck noch viel mehr, denn es betrifft nicht mehr nur die Gleichgültigkeit, sondern auch noch die Sünde, die im christlichen Sinne zu vermeiden gilt.

„Nach mir die Sündflut?“ Ich weiß nicht, wie Du die Frage für dich selbst beantwortest und es wird auch Dein Geheimnis bleiben. Aber vielleicht kannst Du meinen nachfolgenden Gedanken folgen:

Bei der Planung des ökumenischen Gottesdienstes im Arbeitskreis (AK) „Kirche & Aids“, haben sich nahezu alle unsere Gedanken um den Zweck, die Bereitschaft und Brisanz der Verantwortung gedreht. Geradezu paradox, dass wir den Fokus dann auf „Nach mir die Sündflut?“ gelegt haben. Oder etwa nicht?

Wenn ich eine Gleichgültigkeit sondergleichen an den Tag lege, dann stelle ich mir persönlich die Frage der Verantwortung. Auch dies ist der Grund, warum das Thema im AK „Kirche & Aids“ ausgewählt wurde. Nachfolgend zu dem Gedanken der Gleichgültigkeit im Sinne der Sintflut steht doch die Frage der Verantwortung.

Wofür übernimmst Du die Verantwortung? Wo wird für Dich Verantwortung übernommen?

 

Jede*r von uns übernimmt täglich in den verschiedensten Rollen die Verantwortung für sich selbst aber auch häufig genug für andere!

In den Punkten in denen ich Verantwortung übernehme, habe ich die verschiedensten Effekte für mich selbst und auch für andere erzielt.

 

Regelmäßig schließe ich mich mit Freunden zusammen und wir spielen mal wieder in einer Kunstrasen-Halle Fußball. Vorab ruft einer von uns dort an und reserviert einen Platz. Noch vergangene Woche habe ich dies übernommen. Ich habe die Verantwortung für uns übernommen, dass wir zum abgesprochenen Zeitpunkt die Halle benutzen. Die übernommene Verantwortung hat mir Freude gebracht, denn ich bin gerne mit anderen Fußballbegeisterten Personen sportlich aktiv.

Nicht nur Freude ist der ausschlaggebende Punkt bei der Verantwortung vorm/beim Fußball spielen, auch die Zuverlässigkeit ist ein wesentlicher Punkt. Wenn ich die Verantwortung übernehme, sichere ich meinem Gegenüber etwas zu. Dies wird er nur erhalten, wenn ich zuverlässig bin und die abgesprochene Leistung erbringe.

Verantwortung treffen wir aber auch in den ehrenamtlichen Tätigkeiten. Angefangen bei der Jugendgruppe, die ich leite und in der ich jede Woche aufs neue die Verantwortung für acht Kinder/Jugendliche übernehme, bis hin zur Vorstandsarbeit im Jugendverband, gemeindlicher Jugendarbeit oder sonstigen Feldern. Hier heißt Verantwortung, Bereitschaft für die Tätigkeit und auch, die Freude daran zu haben.

Verantwortung heißt dahingehend auch Bindung. Aber es ist keine gesetzliche Bindung sondern vielmehr eine emotionale Bindung. Die Verantwortung bindet einen in gewisser Weise an die Absprachen. Diese können aber auch erfreulich sein.

Eine Partnerschaft die mit Liebe verbunden ist, ist eine Verantwortung, ein wahrer Zugewinn. Ich übernehme Verantwortung für eine besondere Person, indem ich Ihr zuhöre, ihr Vertrauen schenke und mir ein gemeinsames Leben vorstelle. Die Verantwortung in der Liebe füreinander mag vielleicht die schönste Verantwortung sein!

Nicht nur die Liebe, auch die Freundschaft – als großer Bruder der Liebe – ist ein wesentlicher Akteur von Verantwortung.

Aber auch die Familie steht ganz im Mittelpunkt der Verantwortung. Regelmäßige Besuche, die Sorge umeinander und füreinander und auch die Unterstützung in diversen Lebensabschnitten heißt Verantwortung – Verantwortung, die quasi angeboren ist.

 

Verantwortung zu übernehmen heißt Freude,

Verantwortung zu übernehmen heißt Zuverlässigkeit,

Verantwortung zu übernehmen heißt Ehrenamt,

Verantwortung zu übernehmen heißt Bereitschaft,

Verantwortung zu übernehmen heißt Bindung,

Verantwortung zu übernehmen heißt Liebe,

Verantwortung zu übernehmen heißt Familie.

 

Wo übernimmst Du Verantwortung?

Nach mir die Sintflut? Oder Sündflut?

Wenn Du die erste Frage beantworten kannst, dann gibt es nach Dir auch keine Sündflut!

Setz Dich mit Dir selbst und deinem Sinn für Verantwortung auseinander – dann wird das schon klappen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert